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Zahlen Daten Fakten

Um einen Überblick zu bekommen, wofür Ihr Geld als Gesetzlich Versicherter ausgegeben wird, haben wir ein paar Zahlen zusammengetragen.

Die Zahlen sind leicht gerundet, die Gesamtaussage ist aber korrekt.

Einnahmen-Ausgaben Kassen 2006

Einnahmen Gesetzliche Krankenkassen 2006 150 Milliarden Euro
Ausgaben Gesetzliche Krankenkassen 2006 148 Milliarden Euro
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, Tabelle KF06Bund, Stand vom 1.3.2007

Wer erhielt wieviel 2006 ?

Wer? Wieviel? (in Euro 2006) Prozentualer Anteil an den Gesamtausgaben
Ärzte in den Praxen 22 Mrd. Euro 15 %
Zahnärzte in den Praxen 7 Mrd. Euro 5 %
Arzneimittelkosten 26 Mrd. Euro 17 %
Krankenhäuser 50 Mrd. Euro 34 %
Andere (siehe Text unten) 34 Mrd. Euro 23 %
Krankenkassen Verwaltungskosten 8-9 Mrd. Euro 6 %
Quelle: Bundesministerium für Gesundheit, siehe oben

Die Tabelle zeigt alle Ausgaben als "große Brocken". Die Gruppe Andere resultiert aus der Addition vieler kleinerer Kosten für Ausgaben wie Heil- und Hilfsmittel, Krankengeld, Reha-Massnahmen, Früherkennungsmassnahmen, Schwangerschaftsvorsorge, Fahrtkosten, Häusliche Krankenpflege etc., die wir aus Gründen der Übersichtlichkeit hier zusammenfassend aufgeführt haben.

Verwaltungskosten der Gesetzlichen Krankenkassen
Bürokratie erschlägt uns alle! Betrugen 1994 die Verwaltungskosten der Kassen noch rund 6 Milliarden Euro, so sind die Kosten in 2006 auf rund 8 bis 9 Milliarden Eur angestiegen, also um rund 33 bis 50 Prozent. Geld, dass in der Krankenversorgung fehlt.

Bemerkenswert ist auch der sehr geringe Anteil der Ausgaben für Arztpraxen für Haus- und Fachärzte an den oben genannten Gesamtausgaben: der betrug 2006 nur rund 15 Prozent - vor rund 15 Jahren betrug der Anteil noch rund 20 Prozent. Auf deutsch: der Anteil der Ausgaben für die ambulante Medizin ist massiv gesunken, trotzdem die Kassen immer mehr Ärzte zugelassen haben.

Gibt es eine Kostenexplosion im Gesundheitswesen?

Politiker behaupten immer wieder, die Kosten im Gesundheitswesen sind in den letzten Jahren explodiert. Das ist eine wissentliche Falschaussage. Die Zahlen sprechen anderes. Natürlich steigen jährlich die Kosten, aber sie steigen nicht schneller als der Durchschnitt im tagtäglichen Leben: Der Anteil der Gesundheitsausgaben am sogenannten Bruttoinlandsprodukt ist seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre nahezu konstant.

Selbst die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt zum Thema:

"Vergleicht man diesen Ausgabenzuwachs mit der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP), relativiert sich diese Zahl allerdings. Die absoluten Gesundheitskosten haben sich nämlich nahezu im Gleichschritt mit dem Zuwachs des BIP bewegt, so dass innerhalb von 10 Jahren die Gesundheitsausgaben als Anteil des BIP weitgehend konstant geblieben sind."

Fazit: Es gibt kein Ausgabenproblem, sondern ein Einnahmeproblem.
Die finanziellen Probleme der Gesetzlichen Kassen sind hausgemacht: politisch bestimmte Umverteilung von einem Finanzloch zum anderen, Einbeziehung versicherungsfremder Leistungen und planwirtschaftliche Organisation mit resultierendem fehlenden Wettbewerb, das Diktat von der Beitragssatzstabilität und natürlich auch daraus resultierend zu geringe Beiträge der Mitglieder selber - wir erinnern hier zum Beispiel an die kostenlose Mitversicherung von Ehepartnern ohne eigene Einkünfte.

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